In Unternehmen, Teams und Verhandlungen stoßen wir ständig auf die Frage:
Wie treffen wir Entscheidungen, die wirklich tragen?
Dabei werden Begriffe wie Kompromiss und Konsens oft gleichgesetzt – dabei sind sie grundverschieden.
Verstehen wir den Unterschied, eröffnet sich ein neuer, kraftvoller Weg, Entscheidungen schneller, fairer und nachhaltiger zu gestalten: Consent.
Kompromiss: Zwei Seiten verlieren ein Stück
Ein Kompromiss bedeutet, dass zwei Parteien jeweils von ihrer ursprünglichen Position abweichen, um eine „mittlere Lösung“ zu finden.
Beide geben etwas auf, beide verlieren etwas.
Das Ergebnis ist oft eine Lösung, die niemand wirklich will, aber beide irgendwie akzeptieren – oft verbunden mit Frustration oder Unzufriedenheit.
Typisch für Kompromisse:
- Jeder gibt etwas auf, was ihm wichtig ist.
- Die Lösung ist ein „kleinster gemeinsamer Nenner“.
- Frust und „faule Kompromisse“ entstehen schnell.
Konflikte werden oft nur aufgeschoben, nicht gelöst
Konsens: Zwei Seiten gewinnen gemeinsam
Ein Konsens hingegen bedeutet, dass eine Lösung gefunden wird, die für alle Beteiligten tragbar und stimmig ist.
Niemand muss sich verbiegen oder verzichten, sondern alle stehen ehrlich hinter der Entscheidung.
Das kostet möglicherweise mehr Zeit im Prozess – zahlt sich aber langfristig durch höhere Motivation, Verbindlichkeit und bessere Ergebnisse aus.
Typisch für Konsens:
- Lösungen berücksichtigen die Bedürfnisse aller Beteiligten.
- Alle stehen ehrlich hinter dem Ergebnis.
- Entscheidungen sind nachhaltiger und werden besser umgesetzt.
- Vertrauen und Teamkultur werden gestärkt.
Consent: Eine smarte Alternative zu Kompromiss und Mehrheitsentscheidung
Ein spannendes, oft unbekanntes Entscheidungstool heißt Consent (abgeleitet vom lateinischen consentire = „gemeinsam fühlen“).
Consent ist weder Kompromiss noch klassischer Konsens – es bietet eine pragmatische, schnelle und faire Methode für Entscheidungen in Teams und Organisationen.
Was ist Consent?
Beim Consent geht es nicht darum, dass alle begeistert zustimmen.
Es reicht, wenn keine schwerwiegenden Einwände gegen eine Entscheidung bestehen.
Beteiligte müssen die Entscheidung mittragen können, selbst wenn sie nicht zu 100 % davon überzeugt sind.
Consent bedeutet:
- „Ich kann mit dieser Lösung leben.“
- „Es gibt keinen schwerwiegenden Einwand.“
- „Ich unterstütze die Umsetzung.“
Unterschied zu klassischen Mehrheitsentscheidungen
In vielen Organisationen gilt das Prinzip: Die Mehrheit gewinnt, die Minderheit verliert.
Das führt dazu, dass wichtige Perspektiven oft ignoriert werden – und damit auch mögliche Risiken oder Chancen.
Mehrheitsentscheidungen
Gewinner/Verlierer-Prinzip
Minderheiten werden oft überstimmt
Risiko der Spaltung im Team
Schnelle Entscheidungen, oft mit Widerstand
Consent-Entscheidungen
Fokus auf Tragfähigkeit
Jeder Einwand wird ernst genommen
Förderung gemeinsamer Verantwortung
Nachhaltige Entscheidungen, mit höherer Akzeptanz
Wann lohnt sich Consent besonders?
- In Transformations- und Change-Prozessen
- In selbstorganisierten Teams (z.B. agile Organisationen)
- Bei komplexen Entscheidungen, die viele betreffen
- Wenn Nachhaltigkeit und Akzeptanz wichtiger sind als Geschwindigkeit
Fazit: Entscheidungen neu denken
Kompromisse machen unzufrieden, Konsens ist oft schwierig zu erreichen – Consent bietet den smarten Mittelweg:
Schnelle, tragfähige Entscheidungen, bei denen alle mitgehen können.
Gerade in Zeiten von Transformation, Digitalisierung und wachsender Komplexität wird wie entschieden mindestens so wichtig wie was entschieden wird.
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Ich unterstütze Sie gern dabei, Entscheidungsprozesse neu zu gestalten!